Barrierefreie ÖPNV-Haltestellen in Hövelhof

24.02.2022

Im Jahr 2022 baut die Gemeindeverwaltung vier Standorte um

Bewohner der betreuten WG mit Bürgermeister Michael Berens und Betreuerin Astrid Voß

An der Haltestelle „Friedensstraße“, die die Gemeinde Hövelhof beidseitig barrierefrei ausbaut (v.l.): Resi Bertling, Bewohnerin der betreuten Wohngemeinschaft des Haus Bredemeier, Astrid Voß, Betreuerin, Franz-Josef Lipsewers, Bewohner der WG, Michael Berens, Bürgermeister der Sennegemeinde Hövelhof und Claudia Müller, ebenfalls WG-Bewohnerin

Barrierefreie Haltestellen für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sind ein wichtiges Vorhaben der Gemeindeverwaltung Hövelhof. Im Jahr 2022 wird die Sennegemeinde bereits vier Haltestellen im Gemeindegebiet barrierefrei ausbauen. Mit den ersten Maßnahmen zur Vorbereitung der Bauarbeiten haben die Mitarbeitenden bereits begonnen. 2023 soll der Umbau weiterer Haltestellen folgen.

Die neuen Haltestellen erleichtern Personen mit Bewegungseinschränkungen oder Sehbehinderungen, älteren Menschen und Personen mit Kinderwagen die Nutzung des ÖPNV. Die barrierefreien Haltestellen gewährleisten durch sogenannte Sonderborden einen höhengleichen Einstieg in den Bus. Zusätzlich bieten sie kontrastreiche Flächen und taktile Leitsysteme. „Eine Verbesserung der Barrierefreiheit ist uns sehr wichtig. Die neuen Haltestellen geben sehbehinderten Menschen Orientierung und erleichtern den Einstieg in das Verkehrsmittel. Damit gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung eines zukunftsfähigen ÖPNV und einer inklusiven Gemeinde“, sagt Bürgermeister Michael Berens.

Eine Haltestelle, die die Sennegemeinde in diesem Jahr auf beiden Seiten barrierefrei ausbaut, ist die Haltestelle „Friedensstraße“. Dies freut insbesondere das nahegelegene Caritas-Altenzentrum. „Der Höhenunterschied zum Bus erschwert das Einsteigen“, sagt Resi Bertling, Bewohnerin der betreuten Wohngemeinschaft, die das Verkehrsmittel gerne für die Fahrt zum Arzt nach Delbrück nutzt. „Mit dem Rollstuhl sind auch kleine Erhöhungen ein Problem. Selbstständig in den Bus einzusteigen, ist sehr schwierig“, führt Franz-Josef Lipsewers, ebenfalls Bewohner der WG, aus. Dass bald ein leichterer Ein- und Ausstieg gewährleistet ist, freut die Senioren. Die nah beiliegende Haltestelle sei sehr praktisch – auch für ihren Besuch. „Umso schöner ist es, dass unsere Freunde und Familien bald ohne Hindernisse anreisen können.“ Claudia Müller, Bewohnerin der betreuten Wohngemeinschaft, bekommt regelmäßig Besuch von ihrem Sohn. Nach dem Umbau möchte sie als erstes gemeinsam mit ihm mit dem Bus in die Ortsmitte fahren und ein Eis essen.

Ebenfalls auf beiden Seiten barrierefrei ist künftig die Haltestelle „Hudeweg.“ Beim Gesundheitszentrum und dem Lidl entsteht ein zusätzlicher Standort. Eine weitere neue Haltestelle ist am Elli-Markt an der Bielefelder Straße geplant. Auch hier baut die Gemeinde beide Seiten barrierefrei aus. Die vierte Haltestelle, deren Umbau im laufenden Jahr ansteht, befindet sich an der Bentlakestraße. Hier baut die Gemeinde die Seite, die zum Kindergarten hin gelegen ist, barrierefrei aus. Aufgrund der geringen Platzverhältnisse ist es nicht möglich, die gegenüberliegende Haltestelle entsprechend der Vorgaben zur Barrierefreiheit zu realisieren.

Im Jahr 2023 wird die Sennegemeinde Hövelhof ihr Programm zum barrierefreien Ausbau von Haltestellen weiter voranbringen. Der Ausbau der beiden Wendeschleifen an der Furlbachschule und an der Mühlenschule ist für das kommende Jahr vorgesehen. Zudem soll ein weiterer beidseitiger Neubau einer Haltestelle an der Gehastraße erfolgen, die die Belegschaft der Gehawerke an den ÖPNV anbindet.

Die Kosten der einzelnen Haltestellen liegen zwischen 50.000 und 160.000 Euro. Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) fördert diese Maßnahmen im Bereich der ÖPNV-Infrastrukturförderung mit Zuschüssen in Höhe von bis zu 90 Prozent. Auch die Planungskosten werden anteilig gefördert. Für den barrierefreien Ausbau ist im Vorfeld die Freilegung der einzelnen Baufelder an den Haltestellen erforderlich. Hierfür ist unter anderem die Fällung einzelner Bäume notwendig. Mit diesen Maßnahmen zur Vorbereitung hat die Gemeindeverwaltung bereits begonnen. Sobald der barrierefreie Umbau abgeschlossen ist, prüft die Gemeinde mögliche Neupflanzungen.

Nach Erhalt der Zuwendungsbescheide vom NWL und im Anschluss an das Ausschreibungsverfahren im Frühjahr ist voraussichtlich im Sommer bis Herbst dieses Jahres ein Baubeginn möglich. Die Bauzeit der jeweiligen Haltestellen nehmen je nach Aufwand etwa fünf bis acht Wochen in Anspruch. Während der Bauarbeiten plant die Gemeindeverwaltung Ersatzhaltestellen in der näheren Umgebung. An den Haltestellen, die neu entstehen, sind diese bereits vorhanden.