13.05.2022
Bereiten den „Schwertransport“ des Kantigen Hermann zum Original vor: (v.l.) Günter Weigel, Geschäftsführer Lippe Tourismus & Marketing GmbH, Hans-Georg Liemke, Geschäftsleitung ELHA-MASCHINENBAU Liemke KG, „Lastenrad-Fahrer“ Stefan Fernhomberg, ELHA-MASCHINENBAU Liemke KG, und Thomas Westhof, Marketingchef der Sennegemeinde und Vorstandsmitglied im Verkehrsverein Hövelhof.
Der kantige Hermann, die Hövelhofer Interpretation des Hermannsdenkmals, der mächtigen Statue im lippischen Detmold, hat sich einen Platz an der Seite des großen Vorbildes erkämpft. Die kleine Replik des drei Meter hohen Originals, der in der Sennegemeinde Hövelhof am Schnittpunkt der beiden Fernradwege Ems-Radweg und dem Europa-Radweg R 1 die Radler grüßt, ist jetzt auch im Reigen der offiziellen Souvenirs im Kompetenzzentrum Wandern Walk am Hermannsdenkmal erhältlich. Für Thomas Westhof, Marketingchef der Sennegemeinde und Vorstandsmitglied im Verkehrsverein, ist das ein „besonderer Coup“, gewissermaßen der Ritterschlag mit dem sieben Meter langen Schwert des Hermanns.
Doch das ist nicht die einzige Nachricht vom kantigen Hermann, die seinerzeit in einer übergreifenden Gemeinschaftsarbeit des Düsseldorfer Architektenbüros one fine day, der Hövelhofer LST Laserschneidtechnik GmbH, der Firma ELHA-MASCHINENBAU und des Hövelhofer Ausbildungsnetzwerks BANG (Berufliches AusbildungsNetzwerk im Gewerbebereich) entstand. Nach den kleinen Mini-Repliken des kantigen Hövelhofer Sympathatieträgers, die ein Bad Lippspringer Unternehmer als 3D-Druck fertigte, gibt es jetzt auch eine XXL-Version im 3D-Druck. Stolze 2,30 Meter misst das Einzelstück, dass in einem gemeinschaftlichen Projekt von ELHA und dem Weltunternehmen Siemens entstand. ELHA beschäftigt sich schon seit längerer Zeit mit der Verwendung von Industrierobotern in der mechanischen Produktion. Neben dem Einsatz von Robotern beim Bohren und Fräsen bietet Siemens auch spezielle Lösungen für den Einsatz von Robotern im 3D-Druck von großen Plastik-Bauteilen an. Die Technologie des 3D-Druckers ist zukunftsweisend. „Mittlerweile werden sogar ganze Schiffsrümpfe auf diese Weise hergestellt”, so Hans-Georg Liemke, Geschäftsleitung ELHA-MASCHINENBAU Liemke KG.
Nach mehreren Tests wurde im vergangenen Herbst eine komplette Statue von Siemens Erlangen in die Sennegemeinde geliefert. Schwert und Kopf wurden separat gefertigt, um die Herstellung zu vereinfachen. In der BANG-Ausbildungswerkstatt wurden die Teile dann zu einem großen Ganzen zusammengefügt, bevor es demnächst als Dauerleihgabe in der Tourist-Information am Hermannsdenkmal zu sehen sein wird.
Natürlich wird das Modell nicht einfach per Transporter auf die Grotenburg gefahren. Der Europa-Radweg R1 ist seit Jahren die gemeinsame Klammer zwischen Detmold und Hövelhof. Für die Sennegemeinde ist es ein besonderes Anliegen, gemeinsam mit den übrigen nordrhein-westfälischen Regionen, diesen Radweg noch weiter nach vorn zu bringen. Seit mehreren Jahren führt die Radroute mitten durch den Ortskern. Und so wird die beeindruckende 3D-Druck-Figur am Freitag, 13. Mai, die Reise von der Sennegemeinde bis an den Fuß des Denkmals mit einem Lastenrad antreten.
Der Zeitpunkt der Tour ist optimal gewählt: am darauffolgenden Wochenende (21. – 22. Mai) findet in Detmold der Wandergipfel „12 Wege – 1 Europa“ statt, dort dreht sich alles um den Eurowanderweg E1. E1 und R1 kreuzen in Lippe bekanntlich mehrfach ihre Wege, am prominentesten in der Nähe der Externsteine, markiert ist die Stelle mit dem Wanderwegekreuz.
Eskortiert wird der kantige Hermann von einer kleinen Delegation unter Führung von Landrat Christoph Rüther, Vorsitzender der Touristikzentrale Paderborner Land, Hövelhofs Bürgermeister Michael Berens und Hubert Böddeker, Vorsitzender des Verkehrsvereins Hövelhof. In Detmold werden die Radler samt ihrer wertvollen Fracht von Jörg Düning-Gast, Verbandsvorsteher des Landesverbandes Lippe, willkommen geheißen. Zur Seite stehen ihm Lippes stellvertretender Landrat Kurt Kalkreuter, Dörte Pieper (für die Stadt Detmold) und Günter Weigel, Geschäftsführer Lippe Tourismus & Marketing GmbH.
Günter Weigel freut sich sowohl über den Maxi-Druck als auch über die Mini-Modelle als „weitere Instrumente zur Vermarktung des Hermannsdenkmals, das jährlich von einer halben Million Ausflügern besichtigt wird“. Die neuen Modelle stehen dabei in der Reihe der oft realistischen Nachbildungen von klein bis ganz groß. Für große Aufmerksamkeit sorgte bereits ein Nachbau des Denkmals aus 7.000 Lego-Bausteinen, welches bis vor kurzem die Ausstellungsfläche der Tourist-Information am Hermannsdenkmal schmückte.
Und in Hövelhof verfolgt BANG bereits Überlegungen, in Zusammenarbeit mit weiteren Firmen, ein weiteres Modell des kantigen Hövelhofers zu entwickeln, um damit die teure Einzelfertigung der 3D-Druckmodelle zu vereinfachen.