Geschichte und Zukunft gehen hier Hand in Hand

28.06.2024

Bürgermeister erkundet traditionsreichen landwirtschaftlichen Hof Osdiek

Unternehmensbesuch beim Hof Osdiek

Bürgermeister Michael Berens, Marcel, Norbert und Hildegard Osdiek sowie Wirtschaftsförderer Thomas Westhof (v.l.) tauschten sich auf dem traditionsreichen Hof Osdiek über innovative und nachhaltige Landwirtschaft aus.

Seit 1575 in Familienbesitz und fest verwurzelt in der Region: Der landwirtschaftliche Hof Osdiek in Hövelhof hat eine lange Tradition und ist ein Musterbeispiel für innovative Landwirtschaft und Nachhaltigkeit. Jetzt hatten Bürgermeister Michael Berens und Wirtschaftsförderer Thomas Westhof die Gelegenheit, den Hof zu erkunden und einen Einblick in die Geschichte, Arbeitsweise und aktuelle Herausforderungen zu erhalten.

Für Hof-Eigentümer Norbert Osdiek ist die Landwirtschaft weit mehr als nur ein Beruf. Sie ist eine Leidenschaft, die seine Familie seit Generationen prägt. Er betrachtet es als seine persönliche Aufgabe, das Erbe seiner Vorfahren zu bewahren und gleichzeitig innovative Ansätze für die zukunftsfähige Entwicklung des Hofes einzubringen. Sein Sohn Marcel wird in einigen Jahren in seine Fußstapfen treten und den Hof in der 14. Generation übernehmen. Mit einer abgeschlossenen Ausbildung zum Landwirt und einem Abschluss als staatlich geprüfter Agrarbetriebswirt ist er bestens vorbereitet, um das Erbe fortzuführen. Aktuell unterstützt er seinen Vater, während er gleichzeitig bei einem landwirtschaftlichen Betrieb in Boke tätig ist.

Der Hof Osdiek bewirtschaftet rund 60 Hektar Land und hält etwa 1.500 Mastschweine. Die angebauten Getreidesorten wie Mais, Roggen, Weizen und Triticale verarbeiten die Landwirte vor Ort zu Futtermitteln für die eigenen Schweine. Die Futterverwertung, also der Gewichtszuwachs je Kilogramm Futtermittel, ist besonders effizient: Durchschnittlich gewinnt der Hof aus 2,5 Kilogramm Futter ein Kilogramm Fleisch. Diese herausragende Futterverwertung trägt zum wirtschaftlichen Erfolg bei und reduziert auch deutlich den CO2-Ausstoß.

Eine artgerechte Tierhaltung hat auf dem Hof Osdiek hohen Stellenwert. Der Betrieb erfüllt die strengen Standards der Initiative Tierwohl und Haltungsform zwei. Damit erhalten die Tiere mehr Platz und zusätzliches Beschäftigungsmaterial im Vergleich zum gesetzlichen Mindestmaß.

Trotz der positiven Ausrichtung stehen die beiden Hövelhofer Landwirte immer wieder vor neuen Herausforderungen. „Die steigenden Kosten für landwirtschaftliche Maschinen und moderne Stallbauten stellen uns vor finanzielle Aufgaben, die eine sorgfältige Planung erfordern. Zudem kämpfen wir mit zunehmender Bürokratie. Etwa ein Drittel unserer Arbeitszeit verbringen wir am Schreibtisch, um Dokumentationen zu führen, Genehmigungen einzuholen und den behördlichen Anforderungen gerecht zu werden“, erklären Norbert und Marcel Osdiek. „Wir hoffen darauf, dass die Bundesregierung unsere Anliegen ernst nimmt und Maßnahmen ergreift, um bürokratische Hürden abzubauen. Nur so können wir eine nachhaltige und erfolgreiche Landwirtschaft in unserer Region fördern und langfristig sichern.“