01.03.2022
Die Sennegemeinde Hövelhof ruft die Bevölkerung zur solidarischen Unterstützung der Menschen aus der Ukraine auf. In enger Abstimmung mit den anderen Kommunen im Kreis Paderborn plant die Gemeinde Hilfsaktionen und bereitet sich auf die Aufnahme der Menschen vor, die aufgrund des Krieges die Ukraine verlassen müssen.
„Mit großer Erschütterung haben wir die Ereignisse in der Ukraine verfolgt. Im Rahmen unserer Möglichkeiten werden wir die bestmögliche Hilfe anbieten“, sagt Bürgermeister Michael Berens zu. Auch die Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Institutionen aus Hövelhof zeigen sich von den Geschehnissen der vergangenen Tage sehr bewegt. Zahlreiche Anfragen zu möglichen Hilfeleistungen sind bereits eingegangen. „Wir sind sehr dankbar für jede Form der Solidarität. Allerdings muss das Engagement strukturiert und gut abgestimmt auf die Bedürfnisse vor Ort ablaufen“, betont der Bürgermeister.
Die polnische Partnerstadt von Paderborn – Przemyśl – liegt unmittelbar an der Grenze zur Ukraine. Die Gemeinde Hövelhof beteiligt sich an einer Hilfsaktion der Stadt Paderborn, die den Menschen nach dem Grenzübertritt Zuflucht geben und sie unterstützen. „Durch den Bürgermeister von Przemyśl, Wojciech Bakun, wissen wir genau, welche Hilfsgüter benötigt werden und können effektiv helfen“, sagt Berens. Insbesondere Schlafsäcke, Feldbetten, Zelte, Isomatten, Handtücher, thermische Decken, chemische Heizgeräte, Taschenlampen mit Batterien, Touristische Kocher, Thermoaktive Unterwäsche und Socken, Mützen, Handschuhe sowie Arzneien gegen Schmerzen würden dringend gebraucht. Die Waren werden mit Geldspenden finanziert. Sein Amtskollege Michael Dreier hat dafür bereits ein Spendenkonto eingerichtet. Die Kontoverbindungen lauten:
Stadtverwaltung Paderborn
Sparkasse Paderborn-Detmold
IBAN: DE49 4765 0130 1010 1855 83
Kontonummer: 1010185583
oder
Stadtverwaltung Paderborn
VerbundVolksbank OWL
IBAN: DE10 4726 0121 8601 9000 01
Kontonummer: 8601900001
Um so kurzfristig wie möglich Hilfsgüter zu senden, unterstützt die Sennegemeinde Ehrenamtliche der Freiwilligen Feuerwehr Hövelhof, des Vereins Sennekult e.V. und der Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin e.V. (AGN) bei einer Spendenaktion. Am Dienstag, 1. März, und Mittwoch, 2. März, können die Bürgerinnen und Bürger im Edeka-Center Waren erwerben und als Sachspenden einreichen. „Benötigt werden insbesondere Hygieneartikel wie Zahnbürsten, Zahnpasta, Shampoo, Seife, Taschentücher, Windeln und Toilettenpapier. Aber auch haltbare Lebensmittel wie zum Beispiel Konserven oder Wasser“, sagt Christian Bökamp, Geschäftsführer des Sennekult e.V. „Damit die Hilfsgüter den hygienischen Anforderungen entsprechen, können wir nur neue, verpackte Produkte annehmen“, betont Bökamp. Er steht als Ansprechpartner für die Aktion telefonisch unter 05257/5009-229 oder per E-Mail an ChrstnBkmphvlhfd für Fragen zur Verfügung.
Über ein Spendenkonto können Interessenten die Aktion zudem mit Geldspenden unterstützen. Die Bankverbindung lautet:
Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin e.V.
Volksbank Delbrück-Hövelhof eG
IBAN: DE48 4726 2703 7825 0000 00
Verwendungszweck: Hövelhof hilft
Als gemeinnützige Organisation mit dem Zweck der humanitären Hilfe kann der Verein Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin e.V. im Unterschied zur Gemeindeverwaltung auch Spendenbescheinigungen ausstellen.
„Für die Aktion haben wir zahlreiche Spendenzusagen von Hövelhofer Firmen und Vereinen erhalten“, sagt Christian Bökamp. „Es konnten bereits eine große Stückzahl rezeptfreier Medikamente bestellt werden“, sagt Dr. Georg Schneider, Vorsitzender des Vorstandes der Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin e.V. Auch Antibiotika für Kinder und Erwachsene zur Weitergabe an Ärzte seien in Zusammenarbeit mit Hövelhofer Apotheken bereits geordert ebenso wie 10.000 medizinische Masken.
Die gesammelten Sachspenden und mit Spendengeldern finanzierten Hilfsgüter bringen Ehrenamtliche der Freiwilligen Feuerwehr Hövelhof noch in dieser Woche an die polnisch-ukrainische Grenze. „Ich bin sehr dankbar, dass die Gemeindeverwaltung uns die Fahrzeuge für den Transport durch die ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden zur Verfügung stellt“, sagt Sebastian Lienen, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Hövelhof.
Neben der Unterstützung im Krisengebiet bereitet sich die Gemeinde darauf vor, Flüchtlinge in größerer Anzahl unterbringen und versorgen zu können. Die Verwaltung stattet die vorhandenen Unterkünfte entsprechend aus und bereitet sie für einen sofortigen Bezug vor. Darüber hinaus prüft die Gemeindeverwaltung alternative Unterbringungsmöglichkeiten beispielsweise in Turnhallen.
Um die Hilfen bestmöglich zu koordinieren, greift die Gemeinde auf die bewährten Strukturen zur Flüchtlingsarbeit zurück. Insbesondere soll der „Runde Tisch Flüchtlingshilfe“ einberufen werden. Hier sind die in der Flüchtlingsarbeit hauptamtlich wie ehrenamtlich tätigen Personen vertreten, die ihre Arbeit und Hilfen aufeinander abstimmen und in den vergangenen Jahren bis zur Corona-Pandemie im regelmäßigen persönlichem Austausch standen.
Menschen, die selbst Wohnraum zur Verfügung stellen möchten, oder Bürgerinnen und Bürger, die die ukrainische Sprache beherrschen und als potenzielle Sprachmittler zur Verfügung stünden, können sich an den Mitarbeiter des Integrationsbüros, Ralf Daut, wenden. Per E-Mail an rlfdtmltsrrg oder telefonisch unter 05257/5009-207 steht er als Ansprechpartner für Flüchtlinge sowie ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zur Verfügung.