Foto: Betriebsleiter Raphael Athens, Bürgermeister Michael Berens, Erik und Heinrich Pollmeier, Wirtschaftsförderer Klaus-Dieter Borgmeier
Oft sind die Teile gar nicht sofort sichtbar: Ob Befestigungselemente für Solaranlagen oder Winkel für Türen und Fassaden: 1500 Tonnen Stahl verarbeitet die Fa. Heinrich Pollmeier GmbH jährlich um mehrere Millionen Schmiede-, Press- oder Stanzteile herzustellen. Darüber hinaus sind die Teile auch in Maschinen- und Nutzfahrzeugen zu finden.
Von der Garage zum expandierenden mittelständischen Betrieb - diese typisch Hövelhofer Entwicklung bekam die Hövelhofer Verwaltungsspitze beim jüngsten Unternehmensbesuch nachgezeichnet. Der heutige Seniorchef Heinrich Pollmeier (72) kaufte im Jahre 1974 seine erste Stanze und begann in seiner Garage nebenberuflich zunächst Heizkörperhalter für die Fa. Kaimann herzustellen. Schnell kamen weitere Auftraggeber hinzu, so dass der gelernte Werkzeugmacher nach 5 Jahren seinen Hauptberuf aufgab und 1980 die erste Halle an der Industriestraße bauen konnte. Als Lieferant von Stahleinlagen für Bürostühle war sein Wachstum eng mit dem der Firma Froli gekoppelt. Bei seinem Aufstieg halfen ihm jedoch auch besondere Erfinderqualitäten. So entwickelte er eine Biegevorrichtung, bei der statt einem Eisen gleich drei endproduziert werden konnten.
Mitte der 90er Jahre stiegen Holger und Erik Pollmeier, beides Maschinenbauingenieure, in die Firma ihres Vaters ein. Nach einer Teilung der Firmen übernahm Erik, der zusätzlich ein Wirtschaftstudium absolvierte, die alleinige Geschäftsführung der Heinrich Pollmeier GmbH, während Holger die Firma Baugruppentechnik Pollmeier GmbH in der Zieglerstraße gründete. Hier werden die gestanzten und umgeformten Teile weiter veredelt und zu Baugruppen zusammengeführt.
Seit der Firmentrennung haben beide Unternehmen jährlich zweistellige Zuwachsraten und konnten den Umsatz fast verzehnfachen. Insgesamt sind bei den Firmen Pollmeier inzwischen 50 Mitarbeiter, davon 30 an der Industriestraße beschäftigt. Als Gründungsmitglied des Ausbildungsverbundes BANG werden derzeit 4 junge Menschen ausgebildet.
Ihr soziales Gewissen beweist die Firma Pollmeier, in dem sie auch lernschwachen, aber handwerklich geschickten Menschen einen Arbeitsplatz bietet und bei der Ausbildung als Teilezurichter mit dem Salvator-Kolleg zusammenarbeitet. Sicherlich einmalig in Hövelhof ist die Kooperation mit sieben Behindertenwerkstätten in der Region, in der die Einzelteile auf Lohnbasis vernietet und verklebt werden.
Die Heinrich-Pollmeier GmbH hat auf ihrem 5.000 qm großen Grundstück inzwischen die Kapazitätsgrenzen erreicht. Für Anfang 2008 ist geplant, eine neue Maschine für 250.000 € zu kaufen. Auch das Marketing soll neu aufgestellt werden: „Bislang haben wir kaum geworben. Um jedoch noch vielschichtiger zu werden, werden wir uns demnächst ein neues Werbedesign verpassen“, zeigt Erik Pollmeier neue Entwicklungen auf.