Holzheizkraftwerk Hövelhof Gmbh

Hövelhofer Pflegedienstleistungen weit über Landesdurchschnitt

Rodehuth-Brechmann

Erhitztes Silikonöl treibt die ORC-Turbine an: v.l.: Bürgermeister Michael Berens, Rolf Henrichsmeyer, Heinz-Josef Rodehuth, Kämmerer Klaus-Dieter Borgmeier, Dr. Dieter Brechmann

Seit einem Jahr läuft das Holzheizkraftwerk Hövelhof im Regelbetrieb. Die Investoren präsentierten nun beim Unternehmensbesuch des Monats glänzende Zahlen: Bisher konnten durch die hochmoderne Kraftwärmekopplungsanlage insgesamt 11 Mio. KW/h Strom und 44 Mio. KW/h Wärme produziert werden. Dadurch wurde die CO2-Belastung in Hövelhof um 15.000 Tonnen gesenkt.

Mitte 2007 begannen die Planungen für die gemeinsame Unternehmung: Die Familie Henrichsmeyer, Inhaber der Firma Formaplan, suchte nach einem Partner für die eigene Wärmeversorgung und traf auf die Sennergie (Dr. Dieter Brechmann und Heinz Josef Rodehuth), die bereits hervorragende Erfahrungen mit dem Holzheizkraftwerk in Oerlinghausen gesammelt hatte.

Rolf Henrichsmeyer war von Anfang an begeistert von der Kooperation: „Die Sennergie bringt den technischen Sachverstand ein und wir besitzen den notwendigen Brennstoff.“ Die Holzversorgung erfolgt ausschließlich über Produktionsreste der Firma Formaplan. Für die Umwandlung in Energie sorgt eine ORC-Anlage nach dem neuesten Stand der Technik. „Es gibt nichts besseres auf dem Markt“, erläutert Heinz-Josef Rodehuth das Verfahren, bei dem zunächst Rauchgas auf 1.000 Grad erhitzt wird. Im aufgesetzten Thermoölkessel erhitzt sich ein synthetisches Öl auf 315 Grad. Der erzeugte Dampf wird auf eine Turbine übertragen, mit der Silikonöl verdampft. Dadurch wiederum wird die Stromerzeugungsturbine angetrieben.

Die ausgekoppelte Wärme wird für die komplette Versorgung der Firmen Formaplan und Teilen von Heroal genutzt. Für den Bau des Nahwärmenetzes wurden insgesamt 1,4 km Rohre verlegt. „Da Heroal neben der Raumwärme auch Prozesswärme abnimmt, haben wir eine sehr hohe Jahresnutzung“, ist Heinz-Josef Rodehuth glücklich über den Kooperationspartner. Die Auslastung der Anlage beträgt derzeit 70 %, so dass weitere Wärmenutzer akquiriert werden sollen.

Das Interesse der Industrie nach Wärme zum Spezialtarif ist groß, ein Umkreis von bis zu 5 km denkbar. Die Emissionswerte von Staub, CO und NOX liegen bis zu 50 % unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte!“, betont Rodehuth, dass die Luftqualität in Hövelhof mit der Anlage wie versprochen wesentlich verbessert werden konnte. Zur Kontrolle erfolgt eine ständige Online-Überwachung durch die Bezirksregierung. Insgesamt wurden am Standort Hövelhof 6,8 Mio. € investiert. Dr. Brechmann sieht bereits weiter in die Zukunft: „Ich könnte mir eine Art virtuelle Stadtwerke vorstellen, bei den auch einzelne Wohngebiete von einer günstigen Wärmeversorgung profitieren.“