Foto: (v.l.n.r.) Tischlerkunst an der Drechselbank: Kämmerer Klaus-Dieter Borgmeier, Tochter Claudia Regenhardt, Inhaber Rudolf Meier, Bürgermeister Michael Berens
„Es gibt nichts aus Holz, was wir nicht fertigen können!“: Mit diesem Satz bringt es Tischlermeister Rudolf Meier beim jüngsten Unternehmensbesuch auf den Punkt. Auf seiner 2.600 qm großen Produktionsfläche am Birkenweg wird hohe Tischlerkunst sichtbar. Seit genau 25 Jahren lenkt er eigenverantwortlich die Geschicke des Unternehmens und hat den Mitarbeiterstamm von damals 8 auf inzwischen 30 Beschäftigte ausgebaut, davon allein 6 Tischlermeister.
Sein Großvater Bernhard hatte im Jahr 1920 die damalige Stellmacherei Bergmeier in eine Bau- und Möbeltischlerei umgewandelt und sich schnell weit über die Kreisgrenzen hinweg einen Namen erarbeitet. Sein Spezialgebiet war die Herstellung massiv-eichener Kirchenbänke im gesamten Bundesgebiet. Nach seinem Unfalltod im Jahre 1958 führten seine Söhne Theodor und Alois den Betrieb in alter Tradition fort.
Seit der Anfangszeit werden auch Bestattungen durchgeführt, früher noch mit selbst gezimmerten Särgen. Hauptgeschäftsbereich ist inzwischen die Fertigung von handgefertigten Holzfenstern. Rudolf Meier empfiehlt als Rohstoff gerne rustikale Eiche: „Eichenfenster sind viel länger haltbar und nur geringfügig teurer!“
Zu 95 % kauft er das Holz selbst im Wald ein, lässt es zu Bohlen sägen und anschließend 1 Jahr auf seinem Gelände lufttrocknen. Nach einem maschinellen Trockenvorgang wird das Holz in Streifen geschnitten, verleimt und verarbeitet. „Dadurch habe ich eine hohe Qualität und kann sehr flexibel reagieren“, nennt er die Vorteile dieser in OWL wohl einmaligen Materialbeschaffung. Auch Kombinationen wie Ahorn/ Eiche oder Holzaluminiumprofile werden im Fensterbereich problemlos gefertigt. Die Firma ist bundesweit in vielen öffentlichen Gebäuden, u.a. seit 35 Jahren sehr stark in den Bodelschwinghschen Anstalten Bethel, tätig.
Derzeit wird das Arbeits- und Sozialgericht in Hannover mit schusssicheren Fenstern ausgestattet. Darüberhinaus fertigen die Tischler alle möglichen Einbauschränke, Treppen, Haustüren und Holzverkleidungen. Eine eigene Drechselbank hilft bei komplizierten Rundteilen. Weiterer Schwerpunkt des Unternehmens ist der Museumsbau. So wurde beispielsweise die Inneneinrichtung des Emsinformationszentrums und aktuell das neue rheinische Museum in Grevenbroich mit hochwertiger Handwerkskunst aus Hövelhof ausgestattet. Die Firma verarbeitet jährlich die große Menge von rund 1.500 cbm Holz.
In seinem Familienbetrieb wird Rudolf Meier durch Ehefrau Mechtild sowie den drei Töchtern, Claudia, Christina und Silke tatkräftig unterstützt.