Foto: Wachstumsexplosion beim Hövelhofer Traditionsunternehmen Formaplan. Hierüber freuen sich die drei Geschäftsführer und der Bürgermeister: v.l.n.r.: Jörg Großestrangmann, Michael Berens, Rolf Henrichsmeyer, Werner Schirmer
150 neue Arbeitsplätze und eine Verdoppelung des Umsatzes:
Firmenchef Rolf Henrichsmeyer konnte beim jüngsten Bürgermeisterbesuch im Hövelhofer Traditionsbetrieb Formaplan von beeindruckenden Zahlen berichten. Grund für das enorme Wachstum ist die enge Kooperation mit dem schwedischen Möbelhausgiganten IKEA, mit dem Formaplan bereits seit 1983 zusammenarbeitet. Im Jahr 2012 hat Formaplan den Auftrag bekommen, eine Produktionslinie für das Produkt "Kompliment", dem Schubkastensystem für das Schranksystem PAX aufzubauen, der derzeit größten Produktfamilie in der IKEA Welt. Der Kunde kauft die Schubläden dafür einzeln und legt die gewünschte Anzahl selbst fest. "Die IKEA-Produkte machen inzwischen über 75 % unseres Umsatzes aus", berichtet Rolf Henrichsmeyer. "Gleichzeitig ist Formaplan jedoch auch weltweit für IKEA ein wichtiger strategischer Partner und nicht kurzfristig austauschbar!", betont er. Die gegenseitige Abhängigkeit sei daher durchaus gewünscht.
Über 10 Millionen Euro hat Formaplan in den letzten zwei Jahren in eine neue Halle und Anlagentechnik investiert. Das gesamte Investitionspaket 2013/14 beläuft sich sogar auf 15 Millionen Euro. Dazu kommen 4 Mio. € für ein neues gasbasiertes Blockheizkraftwerk. Technisches Herzstück der Investition ist eine in der Schubladenwelt völlig neue und innovative Ummantelungstechnik. Statt Kunststofffolie wird inzwischen ein Material aus 60 Gramm Papier auf den Holzwerkstoff aufgetragen.
Wurde vor der Investition an zwei Verpackungsbänder verpackt, so laufen hierfür heute rund um die Uhr fünf Bänder im Drei-Schichtsystem. Den Paketen werden neben den Schubkästen gleichzeitig die jeweiligen Schubkastenführungen beigelegt. Sie stammen von der Hövelhofer Firma REME, die derzeit ebenfalls vom enormen IKEA-Wachstum profitiert.
Ein Teil der Verpackungsmaterialien kommt ebenfalls aus der Sennegemeinde, und zwar von der Firma Laufer. "Wir sind in der Lage, 170.000 Schubkästen pro Tag zu produzieren", weiß Werner Schirmer, der zusammen mit Jörg Großestrangmann den Firmenchef in der Geschäftsführung unterstützt. Das Schubkastensystem wurde schon 1969 von Rudolf Henrichsmeyer entwickelt. "Leider ohne Patent!", bemerkt sein Sohn Rolf. Neben Formaplan sind weltweit noch drei andere Firmen in diesem Marktsigment für IKEA tätig. Darüber hinaus liefert Formaplan Schubkästen und Tischplatten auch für andere IKEA Produkte, beispielsweise für die Kindermöbel "Stuva".
Über 500 Mitarbeiter arbeiten derzeit für das Unternehmen, das seine Fachkräfte zum Teil auch selbst ausbildet. Betrug der Jahresumsatz im Jahr 2013 noch rund 50 Millionen Euro wird für dieses Jahr die 100-Millionen-Marke angepeilt