20.11.2023
Würdigung eines jahrzehntelangen außergewöhnlichen ehrenamtlichen Engagements (v.l.): Dirk Kaiser, Bürgermeister Michael Berens, Gustav Theismann, Landrat Christoph Rüther und Hermann-Josef Bentler. Manfred Schneider konnte an der Veranstaltung leider nicht teilnehmen (Foto: Manfred Funcke).
Etwa 30 Jahre lang haben Gustav Theismann und Manfred Schneider die jährliche Gedenkstunde zum Volkstrauertag in Hövelhof organisiert. Im Namen der Bürgerinnen und Bürger dankt Bürgermeister Michael Berens dem Duo herzlich für ihr großartiges Engagement. Auch Landrat Christoph Rüther würdigt ihren wertvollen Beitrag für die Gesellschaft. „Menschen wie Sie arbeiten meist im Hintergrund, sind deshalb oft unsichtbar und doch ein unverzichtbarer Motor unserer Gesellschaft. Durch Ihr Tun, Ihre Zeit und Energie haben Sie drei Jahrzehnte lang das Andenken an diejenigen bewahrt, die ihr Leben für eine bessere Zukunft opferten. Dafür gebührt Ihnen unser großer Dank und Respekt“, betont Landrat Christoph Rüther. Künftig übernehmen Dirk Kaiser und seine Ehefrau Katrin die verantwortungsvolle Aufgabe.
Seit der Einweihung der Mahn- und Gedenkstätte findet hier jährlich die zentrale Hövelhofer Gedenkfeier zum Volkstrauertag statt. Der einstige Verein der Heimkehrer organisierte erstmals 1966 unter Mitwirkung von Vereinen, Schulen und Musikgruppen eine Feierstunde. Seit Auflösung des Verbandes führt die St. Hubertus-Schützenbruderschaft die Aufgabe fort. In den folgenden Jahrzehnten bauten die Schützen und Gemeinde für die Gedenk- und Friedensarbeit die Zusammenarbeit mit dem „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ aus. Sie alle erinnern mit ihren Beiträgen an heimische Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft sowie gleichzeitig an alle, die sich für den Erhalt des Friedens auf der Welt einsetzen.
Der frühere Schützenoberst Gustav Theismann hat die Volkstrauertags-Zeremonie am Ehrenmal als einer der Hauptakteure zusammen mit Manfred Schneider jahrzehntelang organisiert und inhaltlich weiterentwickelt. „Durch sein Wirken hat er die Erinnerungs- und Gedenkkultur in der Gemeinde Hövelhof auf ein festes und nachhaltiges Fundament gestellt, welches dadurch in der Öffentlichkeit und den Vereinen eine hohe Akzeptanz erreicht hat“, hebt Hermann-Josef Bentler vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hervor. Auch überregional hat die jährliche Gestaltung der Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag Hövelhof eine hohe Beachtung gefunden.
Aufgrund eines prägenden Erlebnisses liegt der Volkstrauertag Gustav Theismann sehr am Herzen. Im Kindesalter hat er seinen Vater im Krieg verloren und lange Zeit sehnsüchtig auf seine Rückkehr gewartet. An die Vergangenheit zu erinnern und insbesondere jungen Menschen den Frieden als hohes Gut zu vermitteln, ist ihm daher ein persönliches Anliegen.
Der ehemalige Rektor Manfred Schneider hat seit Jahrzehnten engagiert die Öffentlichkeitsarbeit für die Veranstaltung durchgeführt und Theismann bei der inhaltlichen Gestaltung der Zeremonie unterstützt. Beiden war es ein besonderes Anliegen, junge Menschen aus den Hövelhofer Vereinen und die Schulen bei ihrer Arbeit einzubeziehen und sie aktiv zu beteiligen. Dieses Ziel haben auch Dirk und Katrin Kaiser fest im Blick. Theismann und Schneider sind sich sicher, dass ihre Nachfolger den Volkstrauertag mit einer ebenso großen Hingabe weiterführen werden.
Für die jahrzehntelange Friedensarbeit dankte Bürgermeister Berens nach Abschluss der diesjährigen Veranstaltung am Ehrenmal. „Man kann nicht genug Danke sagen für den unermüdlichen Einsatz bei der Vorbereitung und Durchführung der jährlichen Kranzniederlegung zum Volkstrauertag. Damit haben Gustav Theismann und Manfred Schneider in erheblicher Weise dazu beigetragen, die Erinnerung an die Vergangenheit aufrechtzuerhalten und ein Zeichen für die Förderung des Friedens zu setzen“, betont Berens. „Jeder Gedenktag ermahnt uns, den Frieden zu bewahren und für eine Welt ohne Gewalt einzustehen“, ergänzt Landrat Christoph Rüther abschließend.