08.04.2020
Fleißige Hövelhofer Frauen nähen Mund- und Nasenschutz für Ältere und Hilfsbedürftige
Unterstützung für die gute Sache: Petra Leschner-Witt (li.) und Alice Weiß zeigen erste Exemplare der Behelfsmasken.
Bei rund einem Dutzend Hövelhoferinnen rattern die Nähmaschinen auf Hochtouren. In den unterschiedlichsten Farben und Mustern nähen die fleißigen Frauen die aktuell sehr gefragten Mund- und Nasenschützer, die auch als Behelfsmasken bekannt sind. Alice Weiß, Inhaberin der Stoffmanufaktur in der Sennegemeinde, und Petra Leschner-Witt, eine Profifrau an der Nähnadel, haben eine Anregung des Krisenstabs aufgegriffen und gemeinsam mit dem Netzwerk Coronahilfe in der Sennegemeinde die Produktion der Behelfsmasken in Schwung gebracht.
Alice Weiß hat aus ihrem Ladenbestand Stoffe in unterschiedlichen Farben und Mustern günstig zur Verfügung gestellt, und Petra Leschner-Witt entwickelte die passenden Schnittmuster und steuerte hilfreiche Nähtipps bei. Eine kleine Gruppe geübter Näherinnen verarbeiten die 1,40 Meter breiten Stoffbahnen meterweise in die praktischen Behelfsmasken. Einige Hövelhofer haben bereits weitere Stoffspenden zugesagt. Innerhalb kürzester Zeit können so die ersten 500 Behelfsmasken über das Netzwerk Coronahilfe Hövelhof bereitgestellt werden. „Dafür gebührt unseren freiwilligen Näherinnen ein ganz dickes Dankeschön“, sagt Angelika Schäfer, die die Arbeit des Netzwerks in der Sennegemeinde koordiniert.
Manche Hövelhofer haben bereits selbst zu Nadel und Faden gegriffen und eigene Masken genäht oder sind im einschlägigen Handel in der Sennegemeinde auf der Suche nach kommerziellen Angeboten fündig geworden.
Mit ihrem Maskenprojekt unterstützen die Frauen mit den schnellen Nadeln das Netzwerk Coronahilfe auf direktem Wege, denn die individuellen Mund- und Nasen-Schützer sind nämlich für ältere Menschen oder Hilfsbedürftige bestimmt, die selbst keine Möglichkeit haben, sich Masken zu nähen oder zu beschaffen. Die Behelfsmasken werden vom Netzwerk Coronahilfe kostenlos an diesen Personenkreis abgegeben. „Das ist eine tolle Unterstützung für unser Netzwerk“, freuen sich die Verantwortlichen.
Die Behelfsmasken dienen übrigens nicht dem Schutz der Träger vor einer Infektion, sondern sie sorgen dafür, dass Erreger, die durch Tröpfchen verbreitet werden, nicht in die Umgebung gelangen. Sie schützen also die Mitmenschen.
Vor dem ersten Tragen müssen die frisch genähten Masken natürlich gewaschen werden - am besten bei 90 Grad in der Waschmaschine. Man kann die Stoffmasken aber auch fünf Minuten lang in einem Topf auf dem Herd auskochen. Auch heißes Bügeln (3 Punkte-Einstellung) macht die Masken virenfrei. Natürlich müssen die Masken nach jedem Tragen wieder erneut gewaschen werden. Keinesfalls dürfen trotz Maske die bereits eingeübten Hygienemaßnahmen wie häufiges Händewaschen vernachlässigt werden.
Schriftliche Tipps zum Waschen und zum Tragen liegen den fertigen Mund- und Nasenschutzen bei. Wer einen solchen benötigt und ihn sich nicht anderweitig besorgen kann, wendet sich an das Netzwerk Coronahilfe in Hövelhof unter Tel. (0 52 57) 50 09 - 861 oder per E-Mail an
coronahilfe@hoevelhof.de. Dort bekommen die älteren Menschen und die Hilfsbedürftigen kostenlos eine Maske vermittelt, die dann kontaktfrei übergeben wird.