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Zeichen der Hoffnung und Zuversicht in schwierigen Zeiten

30.04.2020

Ersatz-Maibaum vor dem Jagdschloss nach historischem Vorbild

Verwundert richten viele Hövelhofer beim Spaziergang am Maifeiertag ihre Blicke auf das mehr als 350 Jahre alte Jagdschloss: Den Vorplatz ziert ein grün-weißer Maibaum, komplett mit Maikranz und Wetterhahn. Am Donnerstag, 30. April wurde der Baum, seit alters her ein Symbol für Fruchtbarkeit, Wachstum und Standhaftigkeit, vom Bau- und Servicebetrieb der Gemeinde Hövelhof im Handumdrehen aufgerichtet.

Bereits früh im Jahr, als in Deutschland noch kaum jemand von Corona redete, stand für den Verkehrsverein fest, dass in diesem Jahr der 20 Meter hohe Maibaum mit seinen Zunftzeichen in der Sennegemeinde eine Pause einlegen muss, weil der traditionelle Standort, der Hövelmarkt, bis zum Herbst umgebaut wird. Und da das Maibaum- und Radelfest hauptsächlich in der Straße Zur Post gefeiert wird, überlegte der Vorstand einen „Plan B“, um die Bevölkerung zumindest mit einem kleinen Maibaum zu erfreuen, der in diesem Jahr provisorisch dort einen Platz finden sollte.

Schnell war man sich einig. Und im Hövelhofer Forst fand Gemeindeförster Klaus Wullenweber alsbald eine passende Fichte, die Anfang März von Zimmerermeister Udo Förster, Teamverantwortlicher für das jährliche Maibaum-Aufstellen im Verkehrsverein, geschlagen wurde. Aber dann kam Corona, und alle Planungen für ein Maibaum- und Radelfest mit einem kleinen Maibaum als einmaliges Provisorium waren plötzlich Makulatur. Doch da erinnerte sich Thomas Westhof, Marketingchef der Sennegemeinde und Vorstandsmitglied im Verkehrsverein, an eine alte Schwarzweiß-Aufnahme vom Jagdschloss. Diese hatte der Ortsheimatpfleger Günter Potthoff aus Schloß Holte-Stukenbrock, Vater von Guido Potthoff (wohnt als Pastor im Hövelhofer Jagdschloss), im Juni 2019 zur Einweihung des Schlossgartens präsentiert.

Maibaum historisch

Das Foto stammt aus den 30-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und zeigt wahrscheinlich auch einen etwa zehn Meter hohen Maibaum vor der Fassade des Jagdschlosses. Fündig wurde Potthoff im Nachlass des 2015 verstorbenen Hövelhofer Fotografen Norbert Altemeyer. Aufgenommen hat es sein Vater Johann Altemeyer. Entdeckt wurde es beim Stöbern auf dem Dachboden Altemeyers. Eine Infotafel am Maibaum weist auf diese Geschichte hin.

Rein zufällig haben der provisorische zehn Meter lange Maibaum für dieses Jahr und sein historisches Vorbild im Schlossgarten in etwa die gleichen Dimensionen. Einer der beiden Maikränze vom großen Maibaum schmückt die neue grün-weiße Stange, und von der Spitze grüßt der Wetterhahn, der auch von 1990 bis 2008 die Spitze des ersten Hövelhofer Maibaums zierte. Das Schmuckgeflügel hatte Klaus Exnowski, damaliger Initiator und Ideengeber für die Tradition des jährlichen Maibaum-Aufstellens in Hövelhof, dem Verkehrsverein als Geschenk übereignet.

In den vergangenen Tagen wurde die eingelagerte Fichte von einigen Mitgliedern der Maibaum-Handwerkstruppe und Helfern des Nikolausmarkt-Freundeskreises unter Beachtung der Corona-Abstands- und Schutzregelungen in Einzelschritten entastet, entrindet, frisch lackiert und technisch vorbereitet.
„Wir sind allen beteiligten Menschen und Institutionen sehr dankbar, die diese spontane Idee ehrenamtlich unterstützt und aktiv mitgearbeitet haben - besonders auch der Kath. Kirchengemeinde als Eigentümerin des Schlossgeländes, die sofort zugestimmt hat. Mit dieser gemeinsamen Aktion wollen wir in schwierigen Zeiten ein kleines Zeichen der Hoffnung und Zuversicht setzen“, so Westhof abschließend.

kleiner Maibaum vor dem Jagdschloss

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