30.04.2020
Bisher verlief die Route auf rund 5 km ausschließlich durch Riege, jetzt führt sie auch durch den Hövelhofer Ortskern.
Stellen die neue Routenführung für den R1 in Hövelhof vor: v.l.n.r. Thomas Westhof, Bürgermeister Michael Berens und Helena Kottowski.
Der Wunsch der Sennegemeinde, Schnittpunkt von zwei überregionalen Fernradwegen zu sein, wird jetzt Wirklichkeit. Durch eine Verlegung des Europa-Radwegs R1 innerhalb Hövelhofs wird jetzt eine doppelte Verknüpfung mit dem Ems-Radweg erreicht. Das ist das Ergebnis zeitaufwändiger Abstimmungen mit den zuständigen Institutionen und Behörden, die zeitnah mit einer Neuausschilderung der Route praktisch in die Tat umgesetzt wird, unterstreicht Thomas Westhof, Leiter der Stabsstelle Marketing bei der Sennegemeinde Hövelhof. “Allein 42 neue R1-Themeneinschübe müssen in das offizielle NRW-Radverkehrsnetz installiert werden, daneben zahlreiche neue Pfeil- und Zwischenwegweiser aufgrund der vorgeschriebenen verkehrsrechtlichen Anordnung“, so Westhof.
Tangierte die bisherige Streckenführung nur kurz den Ortsteil Riege im nördlichen Gemeindebereich, werden die Radler künftig auch den Ortskern Hövelhofs ansteuern. Möglich wird das durch die Wiedereröffnung der Junkernallee für Fahrradfahrer nach dem Wiederaufbau der Emsbrücke im Jahr 2018. Künftig führt die Radroute über die naturbelassene, autofreie Junkernallee und die Industriestraße zu Bredemeiers Kapelle an der Gütersloher Straße (L 757), wo der Europa-Radweg R1 zum ersten Mal aus westlicher Richtung auf den Ems-Radweg trifft. Von dort führen beide Routen über die Kirchstraße ins Zentrum der Sennegemeinde. An der Einmündung der Raiffeisenstraße in der Sennestraße trennen sich die beiden Routen dann wieder.
Während der Ems-Radweg die Radler entlang der Sennestraße und durch die Moosheide in Richtung Emsquellen führt, führt der Europa-Radweg über die Von-der-Recke-Straße, vorbei am Sportplatz und durch den Hövelhofer Forst entlang der Bielefelder Straße bis zum Abzweig Hövelrieger Straße. Dort entlang, und später dem Mühlenweg folgend, geht es weiter zur Detmolder Straße, wo kurz vor der Grenze zum Kreis Gütersloh die alte Route des Europa-Radweges wieder erreicht wird.
Für die Radler bedeutet die Verlegung der Route zwar nur ein kleines Kilometerplus auf dem bislang 315 Kilometer langen Teilstück des Europa-Radweges in Nordrhein-Westfalen, doch dafür „erfahren“ sie den sehenswerten, neugestalteten Ortskern mit Schlossgarten und Henkenplatz, freut sich Helena Kottowski von der Stabsstelle Marketing und der Geschäftsstelle Ems-Radweg. Auch die Hövelhofer Gastronomen und Geschäftsleute werden von den zusätzlichen Fernradlern profitieren, die nun auf rund 9,6 (bisher 4,9 km) Kilometern die Wege in der Sennegemeinde unter ihre Reifen nehmen.
Von der Hoffnung, am Schnittpunkt von Ems- und Europa-Radweg ein Info- und Besucherzentrum für die radelnden Touristen errichten zu können, hat sich Hövelhof noch nicht verabschiedet. Bereits seit fünf Jahren kämpfen sie um Zugang zu öffentlichen Fördertöpfen. „Doch das gestaltet sich schwierig und ist vor allem zeitaufwändig. Jüngste positive Signale aus dem Heimatministerium NRW sind aufgrund der Corona-Krise ins Stocken geraten“, berichtet Hövelhofs Bürgermeister Michael Berens.
Europa-Radweg R1
Der Europa-Radweg R1 ist insgesamt ca. 3.500 km lang und beginnt in Boulogne-sur-Mer in der Nähe von Calais an der Atlantikküste und führt bis St. Petersburg.
Er verbindet neun europäische Länder: Frankreich, Belgien, Niederlande, Deutschland, Polen, Litauen, Lettland, Estland und Russland.
Der deutsche Abschnitt ist rund 1.000 km lang und führt durch die fünf Bundesländer Nordrhein Westfalen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin. Der 315 km lange Teilabschnitt in NRW führt von der holländischen Grenze quer durch Westfalen-Lippe bis nach Höxter.