10.11.2021
Jugendliche gestalten das neue Sportgelände und die Schulhöfe mit
Harry Lause, Leiter des HoT, mit dem Luftbild zum Gelände rund um das neue Hallenbad. Im Hintergrund: Der Sportplatz, auf dem der Neubau des Schwimmbads geplant ist.
Im Rahmen einer Zukunftswerkstatt hat das Haus der Jugend (HoT) der Gemeinde Hövelhof die Jugendlichen nach ihren Interessen, Wünschen und Verbesserungsvorschlägen gefragt. Die Ergebnisse stellt die Gemeinde in der Sitzung des Ausschusses Bildung und Jugend am Dienstag, 16. November, vor. Bei der Neugestaltung der Außenflächen rund um das Schulzentrum und das HoT möchte die Gemeinde die Jugendlichen durch die Zukunftswerkstatt einbeziehen.
Für den Bau des neuen Hallenbads benötigt die Gemeinde eine Sportfläche auf dem Gelände des Schulzentrums in unmittelbarer Nähe zur Dreifachturnhalle. Der neue Standort des Schwimmbads biete mehr Flexibilität, um das Gelände neu zu strukturieren, berichtet Lena Kipshagen vom Bauamt. Die Gemeinde Hövelhof sieht darin eine Gelegenheit, ein Angebot für die Jugendlichen zu schaffen, das deren Wünschen möglichst nahekommt. „Es ist eine große Chance, die wir haben, das Umfeld so zu gestalten, dass es für alle gewinnbringend ist“, sagt Harry Lause, Leiter des HoT. „Es sollen diejenigen zu Wort kommen und mitbestimmen, die dort ihre Zeit verbringen: die Jugendlichen.“ Bei der Neugestaltung des Sportgeländes und der Schulhöfe wolle man die Jungen und Mädchen einbeziehen und die benötigte Sportfläche nicht einfach ersetzen, sondern das gesamte Gelände im Sinne der Jugendlichen neu formen.
Mehr als 300 Jugendliche haben sich an der Umfrage des HoT beteiligt. „Was ist dir an einem Treffpunkt wichtig?“, „Welche Angebote wünschst du dir?“, „Was stört dich?“ und „Für welches Thema brennst du?“ sind Fragen, die das HoT den Hövelhofer Jugendlichen gestellt hat. Das Ergebnis: 21 Prozent der Jugendlichen sehen nach eigenen Angaben keinen Verbesserungs-bedarf und sind mit dem Angebot in Hövelhof zufrieden. 56 Prozent sind insgesamt zufrieden, sehen aber Möglichkeiten zur Verbesserung und 23 Prozent der Befragten erhoffen sich mehr Angebote für Jugendliche.
Die Jugendlichen wünschen sich Möglichkeiten zum Turnen, Tanzen und Klettern, möchten sich für die Umwelt engagieren und kreativ werden. Sie sind interessiert an Reitsport, Selbstverteidigung, Basketball und E-Sports und haben den Wunsch nach einer Aufwertung des Skateparks und mehr Freizeitmöglichkeiten auf dem Schulhof.
Ein guter Treffpunkt zeichnet sich für die Jugendlichen dadurch aus, „dass man viele verschiedenen Möglichkeiten zum Spaß haben hat“. Für die Neugestaltung des Schulhofs wünschen sie sich mehr Sitzgelegenheiten und „einen Spielplatz, vielleicht mit einem Klettergerüst und Sand“. Besonders häufig nannten sie in der Umfrage den Wunsch nach einem Bike-Park, der sich bereits in der Planung befindet. Kai Schugk, Trainer der BMX-Gruppe „Emsrenner“ in Stukenbrock-Senne und ehemaliger Fahrer in der deutschen Mountainbike-Rennserie, unterstützt bei der Umsetzung des Projekts. Die Mitarbeiter des HoT haben bereits mit Kai Schugk und den Jugendlichen Streckenvorschläge erarbeitet und visualisiert. Sobald das Gelände vorbereitet wurde, ist ein Ortstermin geplant.
Bereits umgesetzt hat das HoT die Gründung einer Umwelt-AG, die sich mit den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit beschäftigt, sowie das Angebot eines „Ateliers“, bei dem interessierte Jugendliche jeden Freitag zwischen 16.00 Uhr und 18.00 Uhr gemeinsam kreativ werden können. Als Ergänzung für die Freizeitgestaltung und den Sportunterricht plant die Gemeinde eine Calisthenics Anlage – einen Fitness-Parcours, auf dem das eigene Körpergewicht für Krafttraining genutzt wird. Zudem ist angedacht, den Soccerplatz während der Bauphase zu versetzen. „Der Soccerplatz ist ein Highlight des Geländes. Daher bin ich sehr glücklich darüber, dass er an anderer Stelle weiterhin Bestand hat“, sagt Harry Lause.
Die Mehrheit der Jugendlichen ist laut der Umfrage bereit, für die Umsetzung ihrer Ideen selbst aktiv zu werden. Das hofft auch HoT-Leiter Lause: „Es ist eine einmalige Gelegenheit, einen Freizeitort für Hövelhof zu schaffen und selbst mitzugestalten“, ermuntert er. „Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist in Hövelhof fest verankert“, erläutert Petra Schäfers-Schlichting, Leiterin des Bürgeramts. „Aus den vorherigen Zukunftswerkstätten in den Jahren 2005 und 2012 haben sich zahlreiche Projekte, Ideen und Vorgehensweisen fortentwickelt.“ Das Beachballfeld am HoT sowie die Chillout-Zone sind Beispiele für Projekte, die in Folge einer Zukunftswerkstatt in Hövelhof entstanden sind.
Aktuelle Informationen und Entwicklungen zur Zukunftswerkstatt sind jederzeit hier einsehbar.
Das Hövelhofer Haus der Jugend (HoT) steht Kindern und Jugendlichen im alltäglichen Leben unterstützend zur Seite. „Wir versuchen den Mädchen und Jungen ein zweites Zuhause zu bieten und begleiten sie vom Kindsein bis zum Erwachsenenleben“, erläutert Lause. Das Jugendzentrum stellt vielfältige Angebote zur Freizeitbeschäftigung bereit. Neben einer Kegelbahn für Kindergeburtstage bietet das HoT beispielsweise einen Koch- und Malkurs, ein Parcours- und Hip-Hop-Training sowie Tischtennis- und Billardtische zur freien Verfügung an.