17.05.2023
Mit Herz und Engagement erteilen Manfred Robrecht, Ferdinand Stöppel und Manfred Schneider (v.l.) im Dorfschulmuseum Riege historischen Unterricht.
Auf Kreidetafeln schreiben oder mit dem Abakus rechnen: Ferdinand Stöppel, Manfred Schneider und Manfred Robrecht erteilen im Dorfschulmuseum Riege Unterricht wie vor 100 Jahren. Jetzt suchen sie ehrenamtliche Nachfolger, die Besuchergruppen durch die Räume führen und einen Einblick in den Schulalltag vergangener Tage geben.
Hände geschlossen auf die Bank, Füße nebeneinander auf den Boden, dem Lehrer fest in die Augen sehen – so schrieb es die preußische Schulordnung von 1872 vor. Die drei Museumslehrer nehmen in jedem Jahr etwa 2.000 Besucherinnen und Besucher mit auf eine Zeitreise zu dieser strengen Schulzeit. In einem historischen Klassenraum mit Schulranzen und Rohrstock erleben sie authentischen historischen Unterricht. Sie lernen altdeutsche Schrift kennen, schreiben auf Schiefertafeln und testen alte Rechengeräte.
Das Programm passen Ferdinand Stöppel, Manfred Schneider und Manfred Robrecht individuell auf die Interessen der Gruppe an. Im Zentrum steht jedoch stets der gemeinsame Spaß. Auflockernde Lieder wie „Das Lied vom Kaiser“ oder „Das arme Dorfschulmeisterlein“ dürfen dabei nicht fehlen. Etwa 90 Minuten dauert der Ausflug in die vergangene Zeit. „Die Kinder sind immer hin und weg von den gemeinsamen Erlebnissen“, freut sich Ferdinand Stöppel. Bei Erwachsenengruppen rufe der Besuch schöne Erinnerungen wach und führe gleichzeitig die Entwicklung des Schulsystems vor Augen. „Insbesondere Themen wie die geistliche Schulaufsicht oder das Lehrerinnenzölibat sind für viele Besucherinnen und Besucher sehr interessant“, sagt Manfred Schneider.
Im Jahr 2020 erhielt das Dorfschulmuseum den Heimatpreis des Kreises Paderborn. Über diese Würdigung ihrer Arbeit freuen sich die Museumslehrer nach wie vor sehr. Dank des ehrenamtlichen Engagements der drei ehemaligen Lehrer und Schulleiter ist der Museumsbesuch kostenfrei. Damit auch in Zukunft Besuchergruppen erfahren, wie historischer Unterricht vor 100 Jahren ablief, sucht das Trio jetzt nach engagierten Nachfolgern. Interessierte ehemalige Lehrerinnen und Lehrer können sich per E-Mail an stpplcsbgmxd bei Ferdinand Stöppel melden.