01.10.2024
Präsidentin Halla Tómasdóttir mit der gesamten Erasmus-Gruppe
Vor knapp zwei Monaten hat Halla Tómasdóttir ihr Amt als Präsidentin von Island übernommen. In einem Land, das flächenmäßig dreimal so groß wie Nordrhein-Westfalen ist und 382.000 Einwohner zählt, füllt sich der Terminkalender schnell. Umso bemerkenswerter ist es, dass Halla Tómasdóttir am 24. September 2024 rund 70 Erasmus-Schülerinnen und -Schüler aus Spanien, Dänemark und Deutschland empfing. Gemeinsam mit ihren isländischen Gastgebern von der Ingunnarskóli aus Reykjavík durften sie den Amtssitz der Präsidentin in Bessastaðir besuchen.
Während des Treffens nahm sich Halla Tómasdóttir Zeit, um mit den Jugendlichen über ihre Sorgen und Herausforderungen zu sprechen. Besonders bedrückend fanden die Schülerinnen und Schüler den Klimawandel, die globalen Konflikte und die Auswirkungen der sozialen Medien. Die Präsidentin stellte daraufhin die Fortschritte Islands bei der CO2-Speicherung vor und erinnerte an die historische Bedeutung des Landes als Schauplatz friedenssichernder Gespräche, wie das Treffen von Gorbatschow und Reagan im Jahr 1986. Sie äußerte die Hoffnung, dass Island auch künftig ein Ort für Friedensverhandlungen sein könnte.
Im Gespräch mit Hannah Lamprecht (9d), Lorena Blome (10b) und Louisa Berens (10b) von der Franz-Stock-Realschule lobte die Präsidentin das Erasmus-Projekt: „Es ist wunderbar, dass Jugendliche aus verschiedenen Ländern zusammenkommen und so viel voneinander lernen können.“ Auch Mathis Witte (9b) war beeindruckt: „Es war, als wären wir Staatsgäste – so herzlich wurden wir empfangen.“
Das Erasmus-Programm der Woche widmete sich unter anderem dem Thema Klimawandel. Die Gruppe besuchte das Geothermalkraftwerk Hellisheiði, nahm an Workshops zur Plastikverschmutzung der Ozeane teil und erlebte die isländische Kultur in einem Freilichtmuseum. Ein besonderes Highlight war das Erscheinen der Polarlichter. Die Schülerinnen und Schüler berichteten begeistert von ihren Erlebnissen: „Die Gastfamilien waren unglaublich freundlich“, „Jugendzentren und Schulen sind für Jugendliche bis 22 Uhr geöffnet“ und „der Eintritt in Schwimmbäder ist für uns kostenlos.“ Auch der strikte Umgang mit Alkohol wurde hervorgehoben: „Alkohol ist für Jugendliche absolut verboten.“
Mit den Worten von Präsidentin Halla Tómasdóttir lässt sich zusammenfassen: Durch gegenseitige Besuche und gemeinsames Arbeiten an drängenden globalen Problemen im Rahmen des Erasmus-Projekts werden nicht nur Lösungen gesucht, sondern auch Freundschaften geschlossen und wertvolle interkulturelle Erfahrungen gesammelt. Das Erasmus-Projekt für Schulen ist ein Erfolgsmodell, das den Zusammenhalt und das Verständnis zwischen den teilnehmenden Nationen stärkt.
Die Schülerinnen und Schüler der Franz-Stock-Realschule freuen sich bereits auf das kommende Jahr: Im März/April 2025 werden sie die Gastgeber sein und viele ihrer neuen Freunde wiedersehen.
Präsidentin Halla Tómasdóttir mit der Schülergruppe aus Hövelhof, von links: Fabian Erichlandwehr, Mathis Witte, Maximilian Lahme, Elias Regenbrecht, Felina Schültken-Wilsmann, Hannah Klassen, Greta Rensinghoff, Hannah Lamprecht, Lauren Hüser, Präsidentin Halla Tómasdóttir, Erna Liekmeyer, Frerk Hinnerks, Lorena Blome, Louisa Berens, Christina Bömelburg, Emma Bröckling, Anett von Gernet