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Hövelhof bietet Zuflucht für Geflüchtete

08.03.2022

Erweiterter Krisenstab berät über Versorgung und Unterbringung von Kriegsflüchtlingen

Mitglieder des erweiterten Krisenstabs

Mitglieder des erweiterten Krisenstabs der Gemeindeverwaltung, der Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin e.V., des Sennekult Hövelhof e.V., der Malteser Hövelhof, des Verkehrsvereins Hövelhof e.V. und der St. Hubertus Schützenbruderschaft Hövelhof e.V.

Am Samstag hat der erweiterte Krisenstab getagt. Die Gemeindeverwaltung, die Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin e.V., der Sennekult Hövelhof e.V., der Krisenstabsarzt Dr. Schneider, die Malteser Hövelhof, der Verkehrsverein Hövelhof e.V. und die St. Hubertus Schützenbruderschaft Hövelhof e.V. haben über die Versorgung und Betreuung von Kriegsflüchtlingen beraten.

Die Lieferung der Hilfsgüter nach Polen konnte wertvolle Erkenntnisse liefern. Um bedarfsorientiert weitere Waren einkaufen und das Projekt „Hövelhof hilft“ fortführen zu können, sind die Organisatoren primär auf Spendengelder angewiesen. Bislang haben Vereine, Firmen und Privatpersonen 70.000 Euro bereitgestellt. „Die Spendenbereitschaft bei der Aktion im Edeka-Markt war enorm. Darum möchte der Verkehrsverein auf weitere Einzelhändler im Ort zugehen, um Möglichkeiten für Geldspenden in den Läden einzurichten“, sagt Angelika Schäfer, Geschäftsführerin des Verkehrsvereins Hövelhof e.V.

Die Malteser Hövelhof prüfen derzeit die Eröffnung eines zentralen Lagers, um Güter vor Ort zwischenlagern zu können. Je nach Bedarf ist eine Lieferung an die polnisch-ukrainische Grenze oder ein gezielter Einsatz in Hövelhof angedacht. So könnte vor Ort beispielsweise die Betreuung und Verpflegung der Kriegsflüchtlinge sichergestellt und eine Erstausstattung finanziert werden. Eingereichte Sachspenden werden bereits von Ehrenamtlichen zu Paketen für die Erstausstattung der in den gemeindlichen Einrichtungen untergebrachten Personen zusammengepackt.

Der Schwerpunkt der Neuanschaffungen soll auf Medikamenten und OP-Material liegen. Für Bekleidung besteht aktuell ein geringer Bedarf. In den nächsten Tagen ist eine Abfrage der Krankenhäuser geplant. Die Organisatoren hoffen auf weiteres OP-Material, welches nicht den deutschen Qualitätsstandards entspricht, jedoch in der Ukraine eingesetzt werden kann.

„Die Erfahrungen in den Zentralen Unterkunftseinheiten in Staumühle und Schloss Holte-Stukenbrock können zur Vorbereitung für die medizinische Versorgung der Flüchtlinge genutzt werden“, erklärt Dr. Georg Schneider als ärztlicher Berater des gemeindlichen Krisenstabes.

Zudem sei genügend COVID19-Impfstoff vorrätig, um kurzfristig ein niederschwelliges Angebot unterbreiten zu können. Dabei sollen Dolmetscher, die sich bereits in Hövelhof gemeldet haben, mit einbezogen werden.

Um eine koordinierte Aufnahme der Flüchtlinge zu gewährleisten, wird dringend davon abgeraten, Menschen eigenständig an der Grenze abzuholen. Alle Menschen, die in Hövelhof ankommen und Zuflucht suchen, bekommen Unterstützung. Einzelne Familien sind bereits eingetroffen und kommen derzeit bei befreundeten und verwandten Familien unter.

Für Geflüchtete ohne Verwandtschaft vor Ort stehen Unterbringungsmöglichkeiten in den Asylbewerberunterkünften der Gemeinde zur Verfügung. Des Weiteren bereitet das Bauamt der Gemeindeverwaltung die Unterbringung in Turnhallen vor. Auch Privatpersonen melden bereits ihre Aufnahmebereitschaft.

Wer ebenfalls Wohnraum zur Verfügung stellen möchte oder als potenzieller Sprachmittler zur Verfügung steht, kann sich telefonisch unter 05257/5009-207 an den Mitarbeiter des Integrationsbüros, Ralf Daut, wenden.

Um die Verpflegung derer gewährleisten, die in Einrichtungen ohne Küchen untergebracht sind, steht die Gemeindeverwaltung in engem Kontakt mit den Maltesern Hövelhof. Ein Netzwerk aus der Schützenbruderschaft, der Altersabteilung der Freiwilligen Feuerwehr sowie dem Sennekult Hövelhof e.V. könnte mit Ehrenamtlichen die Arbeit der Köche unterstützen.

„Ich bin sehr dankbar für die Einsatzbereitschaft und die gute Abstimmung aller Beteiligten. Zusammen werden wir gut durch diese schwierige Zeit kommen“, ist sich Bürgermeister Michael Berens sicher.

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