25.01.2023
Freuen sich über die gute Zusammenarbeit beim Langzeit-Praktikum (v.l.): Andreas Richter, Ausbilder für den Bereich Logistik bei heroal, Tanja Hemmer, Assistentin der Werksleitung, Schüler Sam Tessmann und Schülerin Alina Hungerland von der Krollbachschule, Phillipp Schröder, Leitung Talent Acquisition bei heroal sowie Klassenlehrer Michael Held von der Krollbachschule.
Bei einem Langzeit-Praktikum verbringen Schülerinnen und Schüler einen Tag pro Woche in einem Betrieb anstatt in der Schule. Auf diese Weise haben sie häufig die Möglichkeit, direkt nach der Schule in eine Ausbildung einzusteigen. Gute Beispiele dafür sind Alina Hungerland und Sam Tessmann von der Krollbachschule in Hövelhof, die jetzt bei der Firma heroal einen Ausbildungsvertrag unterschrieben haben.
Ergänzend zu ihrem dreiwöchigen Betriebspraktikum in der neunten Klasse können Schülerinnen und Schüler der Krollbachschule in der Stufe zehn ein Langzeit-Praktikum absolvieren, um Erfahrungen in der Arbeitswelt zu sammeln und das jeweilige Unternehmen näher kennenzulernen. Die Erfahrungen im Praktikum reflektieren die Schülerinnen und Schüler im Unterricht mit Klassenlehrer Michael Held. Seit inzwischen vier Jahren bietet die Krollbachschule das einjährige Praktikum an. In diesem Jahr haben 13 Schülerinnen und Schüler die Praktikumsklasse „10 AP“ besucht.
„Die Übernahmequote nach einem Langzeit-Praktikum ist ausgesprochen hoch. Etwa 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler haben anschließend in dem Betrieb angefangen“, betont Held. Ihren Praktikumsplatz suchen die Jugendlichen selbst aus. Wer noch Orientierung benötigt, erhält bei der Wahl Unterstützung. Alina und Sam haben sich für ein Praktikum bei der Firma heroal entschieden und sind mit dieser Wahl sehr glücklich. Sie sind in ihrem Traumberuf angekommen und beginnen am 1. August ihre Ausbildung.
heroal fertigt Systemlösungen für Fenster, Türen, Fassaden, Rollläden, Sonnenschutz, Rolltore und Überdachungen. Die Firma liefert den Kunden Baukastensysteme, die zu Endprodukten verarbeitet werden. Mehr als 800 Mitarbeitende am Hauptsitz in Verl, den Produktionsstandorten in Verl und Hövelhof sowie an Vertriebsstandorten weltweit sind bei heroal beschäftigt. Das Familienunternehmen zeichnet sich durch eine sehr große Vielfalt an Ausbildungsberufen aus. Insbesondere im technischen Bereich bieten sich den jungen Leuten viele Möglichkeiten. Die Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik (m/w/d), zum Industriemechaniker (m/w/d), zum Maschinen- und Anlagenführer (m/w/d), aber auch zum Fachinformatiker (m/w/d) oder Industriekaufmann (m/w/d)sind nur einige der Ausbildungsberufe. Insgesamt 16 Ausbildungsplätze hat heroal für 2023 zu besetzen. „Eine Ausbildung ist vielseitig und immer mit einem Ergebnis verbunden. Die Auszubildenden sind unmittelbar an der Wertschöpfung beteiligt, haben gute Zukunftsperspektiven, Weiterbildung- und Aufstiegsmöglichkeiten“, hebt Andreas Richter, Ausbilder für den Bereich Logistik, hervor.
Für Unternehmen ist es häufig eine große Herausforderung, junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. Bei der Firma heroal ist es eine besondere Aufgabe, den Schülern und Schülerinnen die teils erklärungsbedürftigen Berufe näher zu bringen. „Die Ausbildungsberufe sind nicht immer greifbar“, erklärt Phillipp Schröder, Leitung Talent Acquisition. „Daher ist es wichtig und richtig, derartige Praktika anzubieten.“ Bei dem Langzeit-Praktikum bekommen die Jungen und Mädchen einen authentisch Eindruck des Berufes und können sich auf die Wahl ihres Ausbildungsplatzes vorbereiten. „Man weiß, worauf man sich einlässt“, fasst Langzeit-Praktikant Sam zusammen. Auch für das Unternehmen ist das Langzeit-Praktikum eine gute Möglichkeit, potentielle Auszubildende kennenzulernen.
Der Schüler lernte in seinem Praktikum die Arbeit als Fachkraft für Lagerlogistik kennen und ihm war schnell klar: „Das möchte ich auch in Zukunft beruflich machen.“ Die Arbeit mit dem Scanner, die Entnahme am Hochregal, das Umpacken der Waren auf einzelne Paletten und die Zusammenarbeit mit den Staplerfahrern gefielen ihm gut. „Ich habe während des Praktikums viel gelernt und hatte sehr nette Kollegen, die mich unterstützt haben“, berichtet Sam. Er freue sich bereits auf den Ausbildungsstart und wolle dann selbst einen Staplerführerschein machen. Seine Mitschülerin Alina schnupperte während ihres Praktikums in unterschiedliche Bereiche im Betrieb herein. Die Tätigkeit als Verfahrensmechanikerin für Beschichtungstechnik gefiel ihr besonders, weshalb sie sich für diesen Ausbildungsberuf entschied. „Ich finde es sehr interessant, mit Pulverfarbe zu arbeiten“, sagt die Schülerin.
Auch im nächsten Jahr bietet sich Schülerinnen und Schüler wieder die Möglichkeit, bei einem Langzeit-Praktikum frühzeitig Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern knüpfen. Michael Held übergibt dann die Leitung der Praktikumsklasse an seinen Kollegen Christian Prior. Die Firma heroal hofft, wieder neue Gesichter in ihrem Team begrüßen zu können. Das Konzept hat sie bei ihrer ersten Kooperation direkt überzeugt. „Ein Praktikum sagt mehr aus als jedes Gespräch oder Zeugnis“, sagt Tanja Hemmer, Assistentin der Werksleitung. Sie stellte den Kontakt zur Krollbachschule her und initiierte das Langzeit-Praktikum bei heroal.