Orange Bank als Zeichen gegen Gewalt

Kerstin Aßmann vom Haus der Jugend (l.), Bürgermeister Michael Berens und Anna Pöhler, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Hövelhof, weihen die orangene Bank gemeinsam ein.

Vor zwei Wochen hat die Gemeinde Hövelhof zum internationalen „Orange Day“ eine orange Flagge am Rathaus gehisst, um ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen. Jetzt hat das Team am Haus der Jugend (HoT) eine orangefarbene Bank aufgestellt, um dauerhaft auf das Thema aufmerksam zu machen. Die Gemeinde beteiligt sich damit an einer kreisweiten Aktion.

Laut des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erlebt in Deutschland jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt. Allein im Jahr 2022 sind 240.547 Menschen Opfer von Häuslicher Gewalt geworden, dabei sind 71,1 Prozent der Opfer weiblich. Die Dunkelziffer dürfte noch deutlich höher sein, denn die Statistik des Bundeskriminalamts bildet nur die zur Anzeige gebrachten Taten ab.

Um auf dieses wichtige Thema hinzuweisen, haben die Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Paderborn beschlossen, orange Sitzbänke als sichtbares Zeichen gegen Gewalt aufzustellen. Auch Hövelhof beteiligt sich mit einer Bank am HoT an der Aktion. „Es ist ein Thema, das in allen Gesellschaftsschichten und Lebensphasen vorkommt. Daher möchten wir auch Jugendliche für das Thema sensibilisieren“, erläutert Bürgermeister Michael Berens die Standortwahl.

Das Jugendzentrum leistet seit vielen Jahren wertvolle Präventionsarbeit. An jedem Mittwoch findet ein Mädchen-Nachmittag statt, an dem das Team spezielle Angebote für junge Frauen organisiert. Das HoT bietet zudem zwei Gruppen an, die Strategien zur Konfliktlösung erarbeiten und Fähigkeiten zur Selbstbehauptung trainieren. „Insbesondere zurückhaltenden Mädchen und Jungen wird hier ermöglicht, sich auszuprobieren und weiterzuentwickeln“, sagt Kerstin Aßmann vom HoT. Auch für 2024 plant das Jugendzentrum Projekte zur Vorbeugung; so soll etwa eine Aktionswoche rund um das Thema sexualisierte Gewalt stattfinden.