Hightech trifft auf individuelle Betreuung

High-Tech in der Physiotherapie: Physiotherapeut Lukas Brautmeier, LokoMotion-Inhaberin Sabrina Sens, Wirtschaftsförderer Thomas Westhof und Bürgermeister Michael Berens (v.l.) auf dem XXL-Laufband „C-Mill“.

Wie fühlt es sich an, wieder sicher auf den eigenen Beinen zu stehen? In der Physiotherapie-Praxis LokoMotion in Hövelhof bekommen Patientinnen und Patienten genau diese Chance – mit modernster Technik und maßgeschneiderter Therapie. Bürgermeister Michael Berens und Wirtschaftsförderer Thomas Westhof wollten es genauer wissen und besuchten die innovative Praxis, die weit über die Region hinaus für ihre spezialisierten Behandlungsmethoden bekannt ist.

Die Geschichte der Praxis ist eng mit Roswitha Hüser verbunden. Nach einem schweren Herzereignis war sie auf einen Rollstuhl angewiesen und konnte nicht mehr selbstständig gehen. In einer Herforder Praxis hatte sie zum ersten Mal den Lokomat kennengelernt – ein robotergestütztes Gerät, mit dem Betroffene das Gehen trainieren können. Diese Erfahrung bewegte die Familie Hüser dazu, das Gerät sowie eine eigene Praxis nach Hövelhof zu holen, um anderen Menschen mit ähnlichen Herausforderungen zu helfen. In der Physiotherapeutin Sabrina Sens fand die Familie die ideale Partnerin, um diesen Plan umzusetzen. In den Räumlichkeiten des Unternehmens Wilsmann Maschinenbau, das die Familie Hüser leitet, eröffneten sie im Jahr 2017 gemeinsam eine Praxis. Seit 2020 leitet Sabrina Sens die Praxis als Inhaberin, nur zwei Jahre später kam eine Zweigstelle im gegenüberliegenden Gebäude hinzu.

Die Praxis LokoMotion verbindet klassische Physiotherapie mit hochmodernen Geräten, um Patienten optimal zu unterstützen. Die Therapie zielt darauf ab, Bewegungseinschränkungen zu überwinden, Schmerzen zu lindern und die Mobilität zu verbessern. Das 15-köpfige Team rund um Leiterin Sabrina Sens hat sich auf die Behandlung von Menschen mit neurologischen Erkrankungen spezialisiert. Dazu gehören beispielsweise Patienten nach einem Schlaganfall, mit Parkinson, Multiple Sklerose oder anderen Erkrankungen des Nervensystems, die häufig mit erheblichen Bewegungseinschränkungen einhergehen.

Zusätzlich zu klassischen Behandlungen setzt LokoMotion auf den Einsatz spezialisierter Geräte. Eines dieser Geräte ist der Lokomat, der auch Roswitha Hüser bei der Physiotherapie unterstützt. Er ermöglicht es Patienten, die natürliche Gangbewegung gezielt zu üben. „Es ist immer wieder ein emotionaler Moment, wenn Menschen, die ihre Beine kaum bewegen können und lange nicht gestanden haben, das erste Mal den Lokomat nutzen. Die Freude wieder auf eigenen Beinen zu stehen und mit anderen Personen auf Augenhöhe zu sein, ist unbeschreiblich“, sagt Sabrina Sens.

Ergänzend zum Lokomat setzt die Praxis das Laufband C-Mill ein. Dieses Gerät ermöglicht ein alltagsnahes Gangtraining zur Verbesserung der Geh- und Gleichgewichtsfähigkeiten. Durch Projektionen auf das Laufband können die Patienten beispielsweise üben, in Menschenmengen zu gehen oder Hindernissen auszuweichen. Verschiedene interaktive Spiele zur Förderung des Gleichgewichts machen das Training zusätzlich unterhaltsam.

„Wir setzen die Geräte nach den individuellen Fähigkeiten unserer Patienten gezielt ein. So können wir das Training optimal auf ihre Bedürfnisse und Fortschritte abstimmen und helfen, das Vertrauen in ihre Bewegungen zurückzugewinnen“, erklärt Lukas Brautmeier, der leitende Physiotherapeut der Zweigstelle. „Unser Ziel bleibt es immer, den Patienten ihre Lebensqualität zurückzugeben und sie bestmöglich zu unterstützen“, sagt Sens abschließend.