Foto: Sehr flexibel mit Lasertechnik aus Espeln: Bürgermeister Michael Berens, Inge und Ralf Landwehr, Wirtschaftsförderer Klaus-Dieter Borgmeier
Die Deichsel eines Anhängers, die Pfostenstütze eines Zaunes oder die Scharniere des Schrankes - alltägliche Gegenstände, die ihren Ursprung in Espeln haben können. Die Firma Landwehr hat sich in der heimischen Region als flexibler Zulieferer für die Bau-, Fahrzeug- und Möbelindustrie einen guten Namen geschaffen. Der Unternehmensbesuch des Monats führte diesmal zum größten Arbeitgeber des Hövelhofer Ortsteiles.
Das Unternehmen wurde im Jahre1968 von Roland Landwehr im Kreis Gütersloh gegründet. Der gelernte Werkzeugmacher hatte sich auf die Produktion von Bauteilen für Fahrräder spezialisiert. Ende der 80er Jahre, die Firma hatte damals bereits 48 Beschäftigte, suchte er eine Alternative für seine angemieteten Hallen in Verl und wurde durch ein Hinweisschild auf das leer stehende Gebäude in Espeln aufmerksam.
1991 traf die Familie jedoch ein schwerer Schicksalsschlag, als Firmengründer Roland Landwehr verstarb. Plötzlich standen seine Ehefrau Inge und Sohn Ralf vor der Herausforderung, die Firma fortzuführen. Eine sehr schwere Zeit“, weiß Inge Landwehr zu berichten, die sich insbesondere um den kaufmännischen Bereich kümmerte, während ihr Sohn in die technischen Fußstapfen des Vaters trat.
1996 und 2001 konnte der Gebäudekomplex stark erweitert werden. Gleichzeitig mussten die Entscheidungsträger auf den sich verändernden Markt reagieren. Deutsche Fahrradproduzenten waren gegenüber der asiatischen Konkurrenz nicht mehr wettbewerbsfähig. Seit dem Jahre 2000 werden daher keine Fahrradrahmen mehr in Espeln hergestellt. Stattdessen fanden Mutter und Sohn eine neue Nische im Stanzen und Lasern von Metallteilen. Rund 5 Tonnen Stahl werden inzwischen täglich in Espeln verarbeitet.
„Unsere Stärke ist die Schnelligkeit und Flexibilität“, weiß Ralf Landwehr um die Vorteile eines kleiner aufgestellten Unternehmens. Wir liefern innerhalb kürzester Zeit auch Einzelteile, wobei uns das Endprodukt oftmals gar nicht bekannt ist!“ Da die Vorlaufzeiten im Gegensatz zu früheren Jahren oft sehr kurz sind, hält der Betrieb einen großen Materialvorrat bereit. Die Auftragslage ist nach Bekunden der Unternehmensführung derzeit sehr gut. Beliefert werden weitestgehend weiterverarbeitende Betriebe im Umkreis von 100 km.
Rund 20 Beschäftigte beschäftigt das Espelner Unternehmen und legt dabei viel Wert auf bewegliche Arbeitszeiten. „Unsere Mitarbeiter arbeiten in zwei Schichten, oft auch an Wochenenden“, verweist Inge Landwehr auf individuelle Freizeitkonten, die für jeden Mitarbeiter geführt werden.
Auf groß angelegte Werbung hat das Unternehmen bisher verzichten können und setzt vielmehr auf persönliche Kontaktpflege und Mundpropaganda: „Viele Kunden in der Region sind schon seit Jahren treu und schätzen unsere Qualitätsarbeit!“
Roland Landwehr GmbH & Co. KG
Espelner Str. 76
33161 Hövelhof
+49 52 94 / 98 79 90