Foto: In der Ausbildungs-Tischlerei: Bürgermeister Michael Berens, Ausbilder Alfons Kloppenburg, Sebastian Abram, Geschäftsführer Klaus Hillebrand, Tischlermeister Werner Roeren, Marcel Meier, Einrichtungsleiter Klaus Kruse, Kämmerer Klaus Dieter Borgmeier, Martin Konz.
Seinen 95. Geburtstag konnte in diesem Jahr das Salvator-Kolleg in Hövelhof feiern. 1915 als „Katholische Erziehungsanstalt“ gegründet, wirkte der Salvatorianerorden bis 2003 in Klausheide. Inzwischen gehört das Haus rechtlich der „Jugendhilfe im Erzbistum Paderborn gemeinnützige GmbH“ an, welche dem Caritasverband für das Erzbistum Paderborn angeschlossen ist. Geschäftsführer Klaus Hillebrand stellte das heutige Leitbild zusammen mit dem Einrichtungsleiter Klaus Kruse und dessen Stellvertreter Martin Konz vor.
Derzeit werden dort 91 Jugendliche zwischen 14 und 31 mit unterschiedlichen Behinderungen betreut. Das Wohnen erfolgt in kleinen Gruppenverbänden und grundsätzlich in Einzelzimmern mit Bad und WC. Auf der Grundlage eines christlichen Menschenbildes sollen jedem Jugendlichen individuelle Räume für ihre Entwicklung gegeben werden. „Bevor die Jugendlichen zu uns kommen haben sie schon bis zu 40 andere gescheiterte Unterbringungsformen durchlaufen“, stellt Klaus Kruse zugleich das ganzheitliche Konzept aus Therapie, Wohnen, Schule, Ausbildung und Freizeit vor.
„Mit 140 qualifizierten Mitarbeitern haben wir einen sehr hohen personellen Aufwand“, erklärt er auch die hohen Tagessätze zwischen 80 und 300 € und verweist dabei auf umfangreiche Begleitstudien der Arbeit: „Jeder investierte Euro bei uns kommt der Gesellschaft auf Dauer dreifach zugute!“ Eine schulische Ausbildung erhalten die Bewohner in der Salvator Schule, die sich in einen Förderschulzweig und einem Berufskolleg aufteilt.
10 Lehrer vermitteln dort neben dem schulischen Wissen auch soziale Kompetenz. In insgesamt 12 Ausbildungsbetrieben können die Jugendlichen derzeit 27 handwerkliche Berufe erlernen. „Wer die Ausbildung bei uns durchhält, hat zu 97 % eine Chance auf dem zukünftigen Arbeitsmarkt“, weiß Kruse. Die in den Betrieben hergestellten Produkte wie Metallgüter, Backwaren, Gemüse oder Zierpflanzen werden auch von Kunden aus dem näheren Einzugsgebiet nachgefragt. „Von den Einnahmen können wir allein 2 Planstellen finanzieren“, betont der Einrichtungsleiter.
Für die Freizeit steht eine Infrastruktur bereit, so beispielsweise eine Mehrzweckhalle, ein Internet-Cafe, ein Freizeitraum oder ein Fitnessraum. „Mit unseren Aktivangeboten möchten wir den Jugendlichen die sozialen Unsicherheiten und Schwellenängste nehmen“, betont Martin Konz: „Erfolge und Grenzerfahrungen helfen das Durchhaltevermögen zu stärken. Dabei bieten wir keine Angebotskiste, sondern erarbeiten für jeden Bewohner eine spezielle Therapie- und Betreuungsform.“ Einig sind sich die Beteiligten mit Blick auf die Zukunft: „Die Zahl der Hilfefälle wird gesellschaftsbedingt weiter ansteigen!“
Salvator Kolleg
Jugendhilfe im Erzbistum Paderborn gemeinnützige GmbH
Salvatorstr. 45
33161 Hövelhof