Foto: Die alte Standbohrmaschine leistet noch immer gute Dienste: v.l.n.r.: Bürgermeister Michael Berens, Luci und Franz-Josef Bröckling, Kämmerer Klaus-Dieter Borgmeier
Franz-Josef Bröckling in den Spuren von Trecker-Jüppken:
Vor dem Hövelhofer Rathaus lädt der aus Metall gefertigte „Fahrrad-Rudi“ alle Gäste zum Radeln ein. Gestaltet wurde er von Franz-Josef Bröckling, der mit seiner Schlosserei an der Jägerstraße zu den letzten Handwerkern seiner Zunft zählt.
Ob Balkongeländer, Spindeltreppen, Gartenzäune oder Tore: Im Metallbau macht ihm in Sachen Kreativität und Qualität keiner etwas vor. 1968 gründete Schlossermeister Joseph Joachim (heute 80) den Betrieb und spezialisierte sich insbesondere auf Landmaschinen, was ihm den noch heute geläufigen Spitznamen „Trecker-Jüppken“ einbrachte.
Franz-Josef Bröckling war von Anfang an dabei, zunächst als erster Lehrling und später als Geselle. Mit dem Wandel in der Landwirtschaft verlagerte sich das Aufgabengebiet zuletzt immer mehr in Richtung Metallbau.
„In fast jeder Scheune steht noch heute ein Schlepper!“, weiß Franz-Josef Bröckling der für Bestandskunden nach wie vor die Reparatur erledigt. 2008 übernahm er den Betrieb, blieb jedoch der Firmenphilosophie treu: „Wir haben stets eine offene Werkstatt, in die der Kunde bis zur Werkbank kommt!“
Mit einer Ausnahmeregelung kann der heute 60-jährige auch ohne Meisterbrief ausbilden. „Fast 40 Lehrlinge sind bei uns schon in den Beruf gestartet“, berichtet er nicht ohne Stolz. Heute sei es jedoch sehr schwierig Auszubildende zu gewinnen. Durch den Drang zum Abitur gingen viele Handwerkstalente verloren. Dabei habe sein Beruf eine große Bandbreite zu bieten. „Die Abwechslung ist das Schöne am Handwerk!“, möchte er den Spaß am kreativen Metallbau gerne noch weiteren jungen Kräften vermitteln.
„Bei uns gibt es Nichts von der Stange!“, setzt er dabei auf Unikate. Der Erfolg gibt ihm recht: Die Auftragsbücher aus Industrie und Hausbau sind gut gefüllt. Ein Festangestellter und drei Aushilfen unterstützen ihn bei der Arbeit. Derzeit sucht er händeringend eine weitere Fachkraft für seine Werkstatt, in der sich noch immer ein Schmiedefeuer befindet.
Mit besonderer Vorliebe gestaltet der Firmenchef weiterhin große und kleine Metalltiere für den Garten und entwirft sogar Grabkreuze.