Workout vor dem Jagdschloss: Sportcoach Andreas Werneke (Mitte) zeigt beim Unternehmensbesuch Bürgermeister Michael Berens (r.) und Wirtschaftsförderer Thomas Westhof (l.), wie man durch passendes Training fit und beweglich bleiben kann.
Hövelhof. Er ist ein Reisender in Sachen Sport und Fitness. Der Sportcoach Andreas Werneke ist seit vier Jahren überwiegend als Personal Trainer in der Sennegemeinde und dem Raum Paderborn unterwegs. Darüber hinaus ist der 60-jährige aus der Vereinsarbeit, dem Sport vorm Schloss und den Laufbegeisterten in der Gemeinde ein Begriff. Und weil er es gewohnt ist, seine Klienten daheim zu treffen, drehte er beim jüngsten Unternehmensbesuch von Bürgermeister Michael Berens und Wirtschaftsförderer Thomas Westhof den Spieß um, und traf die beiden samt seiner Ausrüstung in der Touristinformation.
37 Jahre arbeitete der gebürtige Warburger als IT-Spezialist. Er startete 1979 als Feinmechaniker für EDV Anlagen bei der damaligen Paderborner Heinz Nixdorf Computer AG und hielt dem Unternehmen später über alle Umfirmierungen hinaus auch im Kundendienst und als Manager die Treue. Doch als Fujitsu 2015 das Ende der Produktion in Paderborn ankündigte, war für ihn Schluss. Vor die Wahl gestellt, nach Düsseldorf zu wechseln oder eine Abfindung zu nehmen, entschied sich Werneke, der seit 1985 mit der Familie in der Sennegemeinde lebt, für die Abfindung und eine berufliche Neuorientierung.
Zwar ist er von Kindesbeinen an sportlich unterwegs und hatte auch während seiner IT-Zeit Sport auf hohem Niveau betrieben, doch die Idee, die Leidenschaft zum Beruf zu machen, kam eher ganz beiläufig nach Gesprächen mit einem Businesscoach. Er arbeitete zwar für verschiedene Sportvereine und bot auch Laufkurse bei der Volkshochschule an, doch „leben hätten wir davon aber nicht können“, erinnert er sich. Und so wuchs die Idee, seine Fähigkeiten im sportlichen Bereich, der Motivation und der Menschenführung in einer Eins-zu-eins-Betreuung zu testen. Als Sportcoach und Personal Trainer hatte er seine Berufung gefunden. Aus seiner Zielgruppe heraus fand er bislang stets ausreichend Interessenten in der Sennegemeinde und Paderborn, die bereit sind, für eine Stunde intensiver sportlicher Instruktion 89 Euro auf den Tisch zu legen. Je nach persönlichen Zielen und Vorstellungen, sind das ein bis zwei Termine pro Woche, und Werneke hat auch Klienten, die ihm schon seit Jahren die Treue halten.
Zu den Trainingsterminen besucht der Coach seine Klienten daheim. Bevor seine Probanden dort zu Bändern, Schlingen oder Medizinbällen greifen, gehen intensive Gespräche, Untersuchungen, Messungen, ein Cardio Scan und Stressmessungen voraus. Erst dann wählt der Coach aus einer Vielzahl an möglichen Übungen die geeigneten aus, um die Ziele, die die Klienten formuliert haben, zu erreichen. Etwa alle sechs Wochen findet ein weiterer Check Up statt, um die Fortschritte darzustellen. Dabei nutzt Werneke die Möglichkeiten der Digitalisierung – Computerprogramme speziell für den Fitness- und Sportbereich, dass alle Schritte dokumentiert und auch die wirtschaftliche Seite seiner Selbstständigkeit im Griff hat.
Seine Klienten haben über eine App jederzeit Zugriff auf ihre Daten und ihren Fitnesslevel. Um auch selbst eine ausgeglichene Work-Life-Balance zu erhalten, versucht er, pro Tag maximal vier Einheiten nicht zu überschreiten. Allerdings haben für ihn die Terminwünsche seiner Klienten absolute Priorität. Während der Pandemie stellte er seine Flexibilität unter Beweis und bot erfolgreich für Hövelhofer Unternehmen Fitnessangebote per Videokonferenz für Mitarbeiter im Homeoffice an: Workout mit dem Bürostuhl.
Das primäre Ziel des Sportcoaches ist, bei seinen Klienten Bewegung, Entspannung und Ernährung in Balance zu bringen. „Vor allem für Menschen ab der Lebensmitte ist es wichtig, Beweglichkeit und Fitness zu erhalten“, weiß Werneke. Ab Herbst wird er zusätzlich eine kleine Sportlounge in einem Ärztehaus an der Bahnhofstraße in Paderborn eröffnen.
Trotz des näher rückenden Rentenalters denkt der sportliche Hövelhofer noch lange nicht ans Aufhören. Im Gegenteil. Auch für die Sennegemeinde pflegt er sportliche Zukunftsgedanken - etwa eine beleuchtete Laufstrecke, eine bessere Nutzung der verkrauteten Laufbahn am HSV-Stadion oder einer Laufstrecke, die via Smartphone zu Lauftechnik und spezifischen Workouts anleitet. „Das Potenzial beim Laufen in Hövelhof lässt sich noch heben“, ist Werneke überzeugt. Ab Herbst möchte er mit der „Senner Laufbande“ eine „Running Crew“ in Hövelhof starten
Werneke Sportcoaching
Andreas Werneke
Brandtstraße 3
33161 Hövelhof